Fanhilfe-Einsatz im Fanshop
(März 2017) Um auf die Absurdität eines vor wenigen Tagen seitens Mainz 05 ausgesprochenen bundesweiten Stadionverbots aufmerksam zu machen, war die Mainzer Fanhilfe heute Nachmittag in den beiden Fanshops von Mainz 05 zu Besuch.
Beim Heimspiel im Januar gegen Borussia Dortmund trug ein Fan auf dem Weg zum Stadion, seinen Schal nach Auffassung von Mainz 05 und den Sicherheitsbehörden, wohl zu weit oberhalb des Kinnbereichs, sodass die Polizei den Tatverdacht der Vermummung anzeigte und ein Stadionverbot anregte. Im Umfeld des beschuldigten Fans gab es an diesem Spieltag keine einzige Situation, die eine solch absurde Interpretation nur im Ansatz zulässt. Die Frage, warum ein Fan an einem kalten Wintertag seinen Schal vor dem Gesicht trägt, wird vielleicht nicht Mainz 05, aber doch jeder Stadiongänger beantworten können. Viel schwieriger zu beantworten ist die Frage, warum aus tausenden Fans, die sich auf diese Weise vor Wind und Kälte schützen, ausgerechnet ein Einzelner ausgewählt und sanktioniert wird? Ebenso schwer zu beantworten bleibt die Frage, warum Mainz 05 einem solchen Unsinn völlig unreflektiert zustimmt und eine gängige Verhaltensweise tausender Fans zur Straftat verklärt.
Um unseren Protest gegen diese repressive Vorgehensweise auszudrücken und um weitere Fans bezüglich der Stadionverbotspraxis zu sensibilisieren, haben wir sämtliche zum Verkauf angebotenen Schals und Tücher mit einem entsprechenden Warnhinweis versehen. Dieses fanfeindliche Vorgehen lässt uns vermuten, dass Mainz 05 auch in Zukunft das Tragen von ähnlichen Fanartikeln auf vergleichbare Weise sanktionieren kann und wird.
Wir fordern Mainz 05 dringlichst dazu auf das ausgesprochene Stadionverbot umgehend zurückzunehmen und von einer solch absurden Strafvergabe in Zukunft abzusehen. Bei alldem dürfen wir nie vergessen: Repression trifft Einzelne, aber meint uns alle! Nullfünfer passt aufeinander auf!