Spendenaufruf

Leipzig

Die meisten von euch werden es sicher durch die Medien mitbekommen haben. Nach dem Spiel in Leipzig droht drei 05-Anhängern Ärger, weil ihnen vorgeworfen wird ein Werbeplakat vor dem Gästeblock entfernt und dabei beschädigt zu haben. RB Leipzig hat gegen die 3 Mainzer ein Stadionverbot verhängt und fordert nun 7000 € für den entstandenen Sachschaden.

An dieser Stelle betreibt RB Leipzig eine klare Symbolpolitik, die klarstellen soll: RB lässt sich nichts gefallen und greift hart durch! Nicht nur die astronomische Bezifferung der Schadenshöhe, sondern vor allem die bewusst öffentlichkeitswirksam ausgerufene Bestrafung sprechen hier eine deutliche Sprache. Es scheint dabei weniger um einen tatsächlichen Schaden zu gehen, sondern vor allem darum ein Exempel zu statuieren, um jeglichen Protest und Kritik im Keim zu ersticken.

Wir fragen uns zudem, warum ausgerechnet vor dem Gästeblock Werbeplakate für den Heimverein angebracht werden? Dort hängen in der Regel die Zaunfahnen der Gästeanhänger und nicht die des sportlichen Gegners. Für uns ist das eine völlig absurde Vorgehensweise, man stelle sich nur mal vor, bei einem Spiel Schalke gegen Dortmund würde Schalke 04 auf die Idee kommen eigene blau-weiße Plakate vor den BVB-Gästeblock zu hängen. Völlig zu recht würde man das als glasklare Provokation werten. Und so ist es nicht verwunderlich, dass eben auch wir Mainzer hinter unseren eigenen Fahnen stehen wollen und nicht hinter denen von RB Leipzig.

Wenn RB nun also von den drei Mainzer Anhängern diese utopische Summe fordert, dann wollen sie damit nicht nur die drei Betroffenen treffen, sondern sie meinen damit uns alle. All die, die sich kritisch zu RB äußern und all die, die sich ihre Fankultur nicht von außen regulieren lassen wollen. An dieser Stelle kann unsere Antwort darauf nur Solidarität heißen, in dem wir die drei Betroffenen nicht mit dieser finanziellen Last alleine lassen.

Wir bitten daher um eure Spenden mit Verwendungszweck „Leipzig“ an:
Soli-Kasse
Sparkasse Rhein-Nahe
IBAN: DE37 5605 0180 1200 4817 35
BIC: MALADE51KRE

Ansonsten nimmt die Fanhilfe beim Heimspiel gegen Freiburg gerne Spenden am USM-Stand im Stadion oder vorm Spiel am Treffpunkt Bruchweg entgegen.

Polizeikontrolle in Köln

Beim Auswärtsspiel in Köln kam es am vergangenen Wochenende zu einer aufwändigen polizeilichen Maßnahme gegen sämtliche Zugfahrer aus Mainz. Die Polizei begründet die Maßnahme mit der Suche nach etwa 20 Tatverdächtigen und nahm dies zum Anlass, schätzungsweise 250 Fans zu durchsuchen, zu fotografieren und deren Personalien aufzunehmen. Das ganze Prozedere dauerte fast 5 Stunden und verhinderte somit auch den Spielbesuch.

Im Nachhinein möchten wir nun die Recht- und Verhältnismäßigkeit dieser Maßnahme prüfen lassen, ebenso was nun mit den erhobenen Daten passiert und ob wir ggf. Ansprüche geltend machen können. Deshalb bitten wir alle Beteiligten sich beim Heimspiel gegen Frankfurt am Treffpunkt im Bruchwegstadion zu melden. Außerdem bitten wir euch darum Gedächtnisprotokolle anzufertigen, insbesondere im Hinblick auf Beleidigungen und körperliche Übergriffe durch die Beamten. Diese könnt ihr uns per E-Mail an info@mainzer-fanhilfe.de zukommen lassen.

Wie der FC Augsburg bewusst Mainz 05 schadet

Liebe Fans des 1. FSV Mainz 05,

die Niederlage gegen 1860 steckt uns noch in den Knochen, doch langsam sammelt die Fanszene Ihre Kräfte für das anstehende Spiel beim FC Augsburg, um dort in dieser schwierigen Situation der 12. Mann zu sein und mit aller Kraft unseren Jungs den Rücken zu stärken. Die Diskussionen der vergangenen Tage drehten sich um nichts anderes, wir wissen dass auch wir Fans nun Vollgas geben müssen, um uns aus dem Loch zu holen. Nun kam gestern der Hammer, der FC Augsburg verbietet uns sämtliche Fanutensilien, keine Banner, keine großen Fahnen, keine Doppelhalter, keine Megaphone und keine Trommeln. Nichts was uns irgendwie nützen könnte das Team zu unterstützen wurde genehmigt. Dass man seinen Schal mitnehmen darf, ein Wunder!

Da in den vergangenen Jahren nie etwas bei unseren Gastspielen vorgefallen war, reagierten wir mit Verwunderung auf diese Verbote und fragten nach. Die nun folgende Antwort ließ uns völlig aus den Socken kippen: Konfetti! Richtig ihr habt euch nicht verlesen, der FC Augsburg begründet dieses Verbot damit, dass im letzten Jahr nicht genehmigtes Konfetti mit in den Block genommen wurde. Es geht hier nicht um Pyrotechnik, nicht um Gewalt oder sonst irgendetwas…es geht um kleine Papierfetzen. Es geht darum, dass gegen den Willen des dortigen Sicherheitsbeauftragten Edgar Schweininger im letzten Jahr ein paar Papierschnipsel den Weg in den Block gefunden hatten. Der Mann ist also scheinbar persönlich so angepisst von dieser Tatsache und den Diskussionen am Stadioneingang im letzten Jahr, dass er die gesamte Mainzer Fanszene kollektiv abstraft!

Der FC Augsburg verschafft sich auf diese Weise einen Wettbewerbsvorteil, während die eigenen Fans aus dem Vollen schöpfen können, wird die Mainzer Mannschaft bewusst um diesen Rückhalt beraubt. Ein nicht nur unsportliches, sondern auch unfaires Verhalten, dass dem Gedanken eines fairen Wettbewerbs widerspricht. Bei verletzter Eitelkeit verliert man in Augsburg wohl den letzten Funken Anstand und Sportsgeist. Unter diesen Voraussetzungen scheint ein vernünftiger Support der Mannschaft nicht durchführbar. Derartig beschnitten selbst um elementare Bestandteile wie Megaphone und Trommeln bleibt uns keine ausreichende und akzeptable Möglichkeit der Unterstützung. Selbstverständlich haben wir auch unsere Mannschaft über diese schwierige Situation informiert.

Gerade vor dem Hintergrund, dass Fans des FC Augsburg im letzten Jahr in Mainz eine Demonstration für Fanrechte durchführten und dabei auch von ihrem Verein unterstützt wurden, spotten diese Maßnahmen jeder Beschreibung.

Es bleibt fest zu halten, dass es in diesem Verbot um kein irgendwie geartetes Sicherheitsbedenken geht, sondern einzig um allein um die persönlichen Befindlichkeiten von Herrn Schweininger. Ein Racheakt, der alle Mainzer Fans treffen soll und noch viel schlimmer eine gute Unterstützung der Mannschaft unmöglich macht!

Wir fordern daher den FC Augsburg dazu auf diese absurden Verbote umgehend aufzuheben und sämtliche im letzten Jahr genehmigten Fanutensilien auch in diesem Jahr zu genehmigen.

Mainzer Fanhilfe

SKB-Datenbank auch in Rheinland-Pfalz

Bereits vor einigen Monaten gab es im rheinland-pfälzischen Landtag eine kleine Anfrage zum Thema „Registrierungen als Gewalttäter Sport“ an das Innenministerium. Dabei wurde bekannt, dass auch in Rheinland- Pfalz neben der Verbunddatei „Gewalttäter Sport“ lokale Arbeitsdatenbanken von den szenekundigen Beamten der Polizei geführt werden. In dieser Datenbank „Sportveranstaltungen“ werden weitreichende persönliche Daten der Betroffenen gespeichert. Eine Übersicht, welche Daten darin erhoben werden, findet man in der Antwort zur kleinen Anfrage, nach welchen Kriterien eine solche Speicherung erfolgt bleibt hingegen unklar. Ebenso gibt es keine verbindlichen Löschfristen, die Daten bleiben gespeichert, solange sie „für die Zwecke der Datei erforderlich sind“. Als Betroffener wird man über eine Speicherung nicht informiert, außerdem scheint es nahezu unmöglich heraus zu finden, welche Daten genau die Polizei über die eigene Person speichert. Bis vor kurzem war nicht mal die Existenz einer solchen Datei bekannt. Um das zu ändern, wollen wir euch auf die Antwort zur kleinen Anfrage aufmerksam machen:

kleine Anfrage RLP

Solifrühstück am Bruchweg

Flyer Frühstück

Beim kommendem Heimspiel gegen den SC Freiburg gibt es am gewohnten Treffpunkt am alten Bruchwegstadion ein Frühstück zugunsten der Mainzer Fanhilfe. Diese neugegründete Solidargemeinschaft kümmert sich seit dem Sommer um die Unterstützung von 05-Fans in Rechtsfragen, leistet Präventionsarbeit in Form von Workshops, hilft bei der Vermittlung erfahrener Anwälte und leistet Unterstützung zur Finanzierung eines juristischen Beistands. In Zeiten, in denen Fußballfans immer stärker im Fokus der staatlichen Repressionsorgane stehen, ist es unerlässlich, dass wir Fans uns solidarisch organisieren und gemeinsam gegen diese Entwicklung ankämpfen.

Ab 10 Uhr bekommt ihr dort für den Preis von 5 Euro ein reichhaltiges Frühstücksbuffet angeboten, außerdem stehen euch Ansprechpartner der Fanhilfe zur Verfügung.

Also schaut vorbei, greift beim Frühstück zu und wenn noch nicht geschehen, werdet Mitglied der Mainzer Fanhilfe!

Über uns

In der letzten Zeit haben sich an verschiedenen Standorten in Deutschland Fanhilfen gegründet, um Fußballfans in rechtlichen Belangen zu unterstützen. Auch wir in Mainz haben uns dazu entschlossen, eine solche Solidargemeinschaft ins Leben zu rufen – die Mainzer Fanhilfe.

Nach dem Vorbild der Rot-Schwarzen Hilfe aus Nürnberg wollen wir euch in Zukunft zur Seite stehen.

Unsere Ziele gliedern sich in drei wesentliche Aufgabenbereiche:

 

1. Prävention

Schon im Vorfeld von möglichen Konflikten möchten wir uns um eine möglichst detaillierte Aufklärungsarbeit bemühen. Mithilfe von Infomaterial, Veranstaltungen und Workshops möchten wir Euch über Eure Rechte, Pflichten und mögliche Konsequenzen im Umgang mit Polizei und Justiz informieren. Um dies zu realisieren, arbeiten wir eng mit Vertretern der AG Fananwälte zusammen.

 

2. Vermittlung

Wenn es tatsächlich zu Problemen kommt, sind wir Euer erster Ansprechpartner! Wir stellen den Kontakt zu erfahrenen Anwälten her und leisten finanzielle Unterstützung. Hier ist zu beachten, dass wir als Mainzer Fanhilfe weder Strafen bezahlen noch über Schuld oder Unschuld im konkreten Fall richten. Unser Anliegen ist es, dass jedem, der im Kontext Fußball strafrechtlich verfolgt wird, die Chance auf einen fairen Prozess durch juristischen Beistand ermöglicht wird.

 

3. Nachbereitung

Durch eine Berichterstattung über unsere Aktivitäten wollen wir einen transparenten und differenzierten Umgang mit der Thematik fördern. Die gewonnenen Erfahrungswerte wollen wir nutzen, damit in Zukunft eine möglichst breite Fanbasis davon profitieren kann.

Mitglied werden kann grundsätzlich jeder, der die Ziele der Mainzer Fanhilfe unterstützen möchte. Die Mitgliedschaft kostet mindestens 3 Euro für Geringverdiener, gewünscht sind nach Möglichkeit 5 Euro monatlich. Den Antrag findet Ihr hier.

Also werdet Mitglied bei der Mainzer Fanhilfe und steht gemeinsam auf gegen Repression und die Beschneidung Eurer Rechte als Fußballfans!